In der Psychologie unterscheiden wir 5 Antreiber, die unsere Verhaltensmuster prägen. Die inneren Antreiber sind Teil der Transaktionsanalyse, die Mitte des 20. Jahrhunderts von Eric Berne begründet wurde.
Jeder der fünf Antreiber kann uns in Stresssituationen zusätzliche Energie rauben und uns belasten. Hinter den Antreibern stecken oft negative Glaubenssätze aus unserer Kindheit.
Die fünf Antreiber lauten:
1. „Sei stark!“
Der Glaubenssatz dahinter lautet: „Bloß keine Schwächen zeigen“ oder: „Ich muss alleine klar kommen.“
2. „Mach es allen und alles recht!“
Der Glaubenssatz dahinter lautet: „Ich bin nur dann wertvoll, wenn die anderen mit mir zufrieden sind“ oder auch: „Es fällt mir schwer, Nein zu sagen.“
3. „Sei perfekt!“
Der Glaubenssatz dahinter lautet: „Ich bin nicht gut genug! Ich muss noch besser werden!
4. „Streng dich an!“
Der Glaubenssatz dahinter lautet: „Ich muss mich anstrengen! Ohne Fleiß kein Preis!“
5. „Sei schnell!“
Der Glaubenssatz dahinter lautet: „Ich muss mehrere Dinge gleichzeitig erledigen.“ Oder auch: Ich darf keine Zeit verschwenden.“
In den meisten Fällen sind 1-2 Antreiber stärker ausgeprägt als die anderen.
Die gute Nachricht:
In allen Antreibern wohnen auch positive Ressourcen inne, zum Beispiel:
Genauigkeit, Blick für Details und Planungskompetenz
Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit
Empathie und Einfühlungsvermögen
Belastbarkeit, hohe Einsatzbereitschaft und Resilienz
Hartnäckigkeit und Ausdauer
Schnelligkeit, Reaktions- und Handlungsfähigkeit
die Fähigkeit, Chancen zu nutzen.
Du bist im Stress? Diese 4 Dinge kannst Du tun:
Halte einen Moment inne und spüre in Dich hinein, ob Dich gerade einer der fünf Antreiber am Werk ist.
Hinterfrage, ob die Antreiber wahr sind und ob du dein Handeln nach wie vor von ihnen bestimmen lassen möchtest.
Übe sogenannte Erlaubersätze als Gegenspieler ein. Gesunde „Erlaubersätze“ für die 5 Antreiber können sein:
Sei perfekt!: Ich darf auch mit 80% zufrieden sein.
Sei beliebt!: Ich darf auf meine eigenen Bedürfnisse achten.
Sei stark!: Ich muss nicht alles alleine schaffen. Ich darf mir Unterstützung holen.
Streng Dich an!: Ich darf Spaß bei dem haben, was ich (beruflich) tue.
Sei schnell!: Ich darf Pausen machen. Ich darf mir die Zeit nehmen, die ich brauche.
Reflektiere über die Wirkung: Denk- und Verhaltensweisen aus der Kindheit sitzen tief. Es braucht Zeit und Wiederholung, um alte Gewohnheiten loszulassen und neue Gewohnheiten entstehen zu lassen. Auch Dein Gehirn benötigt Zeit, um neue neuronale Netzwerke zu bilden.
Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst.
Hier geht es zu Deinem Antreibertest.
„Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.“ – Mahatma Ghandi
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